Winterdepression und Lichttherapie: Meine eigenen Erfahrungen (auch für Angehörige)
So findest du mehr Leichtigkeit trotz Wintergrau!
Ist Winterdepression eine Krankheit?
Eine Winterdepression hast du, wenn sich innerhalb von 5 Jahren in 3 Jahren einmal eine depressive Stimmung im Winter zeigt. Sie wird dann als wiederkehrende (rezidivierende) Depression bezeichnet.
Winterblues hingegen ist eine deutlich leichtere Form der Winterdepression.
In diesem Artikel erzähle ich dir (und auch deinen Angehörigen), wie sich der Winterblues bei mir zeigt und was sich bei mir hilfreich ist. Siehe auch das Video oben.
Winterblues Symptome: Wenn die Winterdepression zuschlägt - mein Erfahrungsbericht
Wenn ich in einer Phase des Winterblues stecke, fällt es mir enorm schwer, das Schöne im Leben zu sehen. Alles erscheint grau in grau. Wenn die Sonne fehlt und der Himmel wolkenverhangen ist, habe ich ein ständiges Gedankenkreisen. Mir fällt es enorm schwer, aus dem Bett zu kommen und meinen Tagesablauf gut hinzubekommen. Ich bin energielos, antriebsschwach, schlafe schlecht und mache in der Konsequenz mehr Fehler.
In den ersten Jahren kam ich mir faul und nichtsnützig vor. Das war noch schlimmer, denn dadurch habe ich mich zusätzlich abgewertet. Inzwischen weiß ich, dass ich nicht faul bin, sondern es mich einfach sehr viel mehr Energie als andere kostet, wenn ich im Winter leistungsfähig sein soll.
Hilflosigkeit und Verzweiflung sind auch heute noch immer wieder die Folge. Schließlich muss ich damit zu Recht kommen, dass mein Leben im Winter so anders (soviel anstrengender) ist, als im Sommer.
Mehr dazu im Video oben.
Sowohl für mich als Betroffene, als auch für mein Umfeld, ist der Winterblues kein Spaß.
Meine Freunde haben oft Schwierigkeiten damit, dass ich im Winter eher zurückgezogen bin. Manche verschwinden sogar für eine Weile aus meinem Leben. Das ist schlimm für mich, denn ich brauche den Kontakt, das Lachen, die Unternehmungen mit meinen Freunden.
Doch weil ich nicht so leistungsstark wie im Sommer bin, haben Angehörige und Freunde oft kein Verständnis für meine schwierige Situation. Sie wissen nichts darüber, wie es ist, wenn der Druck auf der Brust so groß ist, dass selbst das Atmen schwer fällt.
Und weil sie sich nicht einfühlen können, versuchen sie, mich anzuspornen und werden sauer, wenn ich mich dagegen wehre.Sprüche wie "Du solltest in Therapie gehen", "das ist doch nicht normal", "ich habe mich nicht mit dir getroffen, denn von dir kam nichts mehr" oder "streng dich halt mehr an" helfen eben gar nicht.
Gerade das Verabreden mit Freunden fällt mir oft schwer und es hilft mir sehr, wenn sie so stark sind, dass sie sagen "komm, wir machen jetzt das und das."
5 Tipps, die mir bei meinem Winterblues helfen
1. Geh täglich raus
Ja, geh raus! Auch bei schlechtem Wetter! Dein Körper braucht jetzt so viel Helligkeit wie möglich. Es kann sein, dass du dich total überwinden musst, damit du rausgehst. Doch das ist es wert. Sei soviel im natürlichen Licht, auch wenn die Sonne nicht scheint.
Gehe spazieren, am Strand, entlang eines Feldes, im Wald oder mach einfach eine große Runde um den Block.Nach einem Spaziergang fühlst du dich nämlich in der Regel deutlich besser.
Bleibe auch deiner Lieblingssportart treu und sei aktiv.
Extra Tipp: Wer weiß, dass sie betroffen ist, kann die dunkle Jahreszeit auch durch einen Urlaub im Süden verkürzen. Im Mittelmeerraum ist die Krankheit nahezu unbekannt.
2. Lichttherapie: Nutze eine Lichtlampe
Lass künstliches Sonnenlicht in deinen Tag, wenn die Sonne schon nicht scheint.
Es gibt sogenannte SAD-Lampen (SAD = (saisonal abhängige Depression). Das sind sehr helle, weißstrahlende Lampen, die mit 10.000 Lux das Spektrum des Sonnenlichts in deinen Alltag holen. Dadurch gleichen sie Lichtmangel aus und reduzieren somit deinen Winterblues.
Empfohlen wird eine Nutzung von mindestens 30 - 60 Minuten am Tag. Ich habe selbst eine solche Lampe. Bei mir wirkt es am Besten, wenn ich sie täglich für 3-4 Stunden anschalte, während ich arbeite.
Extra-Tipp: Ich nutze meine Lichtlampe meistens schon im Oktober, so dass ich einem Lichtmangel so früh wie möglich vorbeugen kann.
3. Gestalte dein Leben bunt und mit leuchtenden Farben
Orange-, Gelb- und Rottöne ahmen das Sonnenlicht nach. So helfen mir bunte Kissenbezüge, ein schönes Bild mit fröhlichen Farben, bunte Kleidung oder einen Strauß Blumen auf dem Tisch. Ich achte auch darauf, dass ich ein fröhliches Hintergrundbild auf meinem Smartphone habe. Es ist bunt und erinnert mich an ein schönes Erlebnis .
Extra Tipp: Es ist gar nicht so leicht, doch ich versuche „grau“ als Farbton komplett aus meinem Leben zu streichen. Das erinnert mich sonst unbewusst an die Stimmung draußen und das brauche ich nun wirklich nicht!
4. Ich geh gerne in die Sauna
Die Wärme der Sauna tut so gut!!! Besonders gut fühle ich mich, wenn ich mir zusätzlich noch eine Massage gönne oder mir reichlich Zeit zum Lesen oder Tagebuchschreiben nehme.
Extra-Tipp: Wenn ich dort mit jemandem ins Gespräch komme, haben ich auch persönlichen Kontakt Das lenkt mich zusätzlich ab und tut mir gut.
5. Treffen mit Freunden
Und wenn es nur für eine Stunde ist. Mit vertrauten Menschen zu reden und zu lachen, hilft mir sehr. Leider fällt es mir oft schwer, mich aufzuraffen und mich von mir aus zu verabreden. Doch wenn eine Freundin sagt "komm, los, lass und für ein Stündchen z.B. ins Cafe gehen, bin ich gerne dabei.
6. Kerzenschein
Die warme Beleuchtung durch Kerzen hebt meine Stimmung besonders abends.
So kannst du dich zusätzlich schützen
Es ist schon mal gut, dass du diese Tipps nun kennst. Wenn du sie anwendest, werden sie dir viel bringen.
Kostenlose Checkliste "Winterblues Ade"
Deshalb kannst du dir hier deine kostenlose Checkliste "Winterblues Ade - plus Winterblues-Ade-Strategie" mit 15 genialen Tipps herunterladen. Dazu schicke ich dir in den nächsten Tagen ein paar unterstützende E-Mails. Sie helfen dir, deine eigene Strategie gegen deinen Winterblues zu erstellen.